Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, da richtete er sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen.

Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um für ihn zu bereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war.

Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sprachen sie: “Herr, willst du, dass wir sagen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll?” Er wandte sich aber um und schalt sie. Und sie gingen nach einem anderen Dorf. (Lk 9, 51-56)

 

Nach diesem aber bestimmte der Herr siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. (Lk 10, 1)

 

                                        °

 

Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: “Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.” Er sprach aber zu ihnen:

“Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden. Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind!”

In dieser Stunde jubelte Jesus im Geist und sprach:

“Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem der Sohn offenbaren will. (Lk 10, 17-22)

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.” (Mt 11, 28-30)

Und er wandte sich zu den Jüngern allein und sprach:

“Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.” (Lk 10, 23-24)

 

Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: “Lehrer, was muss ich getan haben um ewiges Leben zu erben?” Er aber sprach zu ihm:

“Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du?”

Er aber antwortete und sprach:

“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.”

Er sprach aber zu ihm:

“Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben.”

Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: “Und wer ist mein Nächster?” Jesus aber nahm und sprach:

“Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab, und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halbtot liegen ließen.

Zufällig aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Ebenso aber kam auch ein Levit, der an den Ort gelangte, und er sah und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er sah, wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn.

Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: ‘Trage Sorge für ihn! Und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme’.

Was meinst du, wer von diesen dreien der Nächste dessen gewesen ist, der unter die Räuber gefallen war?”

Er aber sprach: “Der die Barmherzigkeit an ihm übte.” Jesus aber sprach zu ihm:

“Geh hin und handle du ebenso!” (Lk 10, 25-37)

 

Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte. Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: “Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!” Jesus aber antwortete und sprach zu ihr:

“Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen wird.” (Lk 10, 38-42)

 

Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: “Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!” Er sprach aber zu ihnen:

“Wenn ihr betet, so sprecht: ‘Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung’.

Und er sprach zu ihnen:

“Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: ‘Freund, leihe mir drei Brote, da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll!’ Und jener würde von innen antworten und sagen: ‘Mach mir keine Mühe! Die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben’?

Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht.

Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden.

Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten - und wird er ihm statt des Fisches eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte - er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben?

Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel, Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!” (Lk 11, 1-13)

 

Als er aber redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tisch. Als aber der Pharisäer es sah, wunderte er sich, dass er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. Der Herr aber sprach zu ihm:

“Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht? Gebt jedoch als Almosen, was darin ist, und siehe, alles ist euch rein. Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Minze und die Raute und alles Kraut und übergeht das Gericht und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Wehe euch Pharisäern! Denn ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. Wehe euch! Denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber hingehen, wissen es nicht.”

Aber einer der Gesetzesgelehrten antwortete und spricht zu ihm: “Lehrer, indem du dies sagst, schmähst du auch uns.” Er aber sprach:

“Auch euch Gesetzesgelehrten: wehe! Denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. Wehe euch! Denn ihr baut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. So seid ihr Zeugen und stimmt den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber baut ihre Grabmäler. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt:

‘Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, damit das Blut aller Propheten, das von der Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde: von dem Blut Abels an bis zu dem Blut des Secharjas, der zwischen dem Altar und dem Haus umkam; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden’.

Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert.” (Lk 11, 37-52) 

        

Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: “Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile!” Er aber sprach zu ihm:

“Mensch, wer hat mich als Richter oder Teiler über euch eingesetzt?”

Er sprach aber zu ihnen:

“Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht! Denn wenn jemand Überfluss hat, besteht sein Leben nicht aus seiner Habe.”

Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach:

“Das Land eines reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: ‘Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll’. Und er sprach: ‘Dies will ich tun: ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen und will dahin all mein Korn und meine Güter einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter liegen auf viele Jahre. Ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich!’ Gott aber sprach zu ihm: ‘Du Tor! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Was du aber bereitet hast, für wen wird es sein?’

So ist, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist im Blick auf Gott.” (Lk 12, 13-21)  

 

“Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt! Das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.

Betrachtet die Raben, die nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie. Wieviel seid ihr mehr als die Vögel!

Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? Wenn ihr nun auch das geringste nicht könnt, warum seid ihr um das übrige besorgt? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht bekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wieviel mehr euch, Kleingläubige!

Und ihr, trachtet nicht, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe! Denn nach diesem allen trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr dies benötigt.

Trachtet jedoch nach seinem Reich! Und dies wird euch hinzugefügt werden.

Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte zerstört! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.” (Lk 12, 29-34) 

  

Zu dieser Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen:

“Meint ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie dies erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie tötete: meint ihr, dass sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.”

Er sagte aber dieses Gleichnis:

“Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: ‘Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Hau ihn ab! Wozu macht er auch das Land unbrauchbar?’ Er aber antwortet und sagt zu ihm: ‘Herr, lass ihn noch dieses Jahr bis ich um ihn graben und Dünger legen werde! Und wenn er künftig Frucht bringen wird, wenn aber nicht, so magst du ihn abhauen’.” (Lk 13, 1-9)

 

Er lehrte aber am Sabbat in einer der Synagogen. Und siehe, da war eine Frau, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwäche hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr:

“Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche!”

Und er legte ihr die Hände auf, und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, begann und sprach zu der Volksmenge: “Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen nun kommt und lasst euch heilen und nicht am Tag des Sabbats!” Der Herr nun antwortete und sprach:

“Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn hin und tränkt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre lang, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats?”

Und als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Volksmenge freute sich über all die herrlichen Dinge, die durch ihn geschahen. (Lk 13, 10-17)

 

Und lehrend durchzog er nacheinander Städte und Dörfer und reiste nach Jerusalem. Es sprach aber jemand zu ihm: “Herr, sind es wenige, die errettet werden?” Er aber sprach zu ihnen:

“Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen; denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können.

Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an der Tür zu klopfen und zu sagen: ‘Herr, öffne uns!’ wird er antworten und zu euch sagen: ‘Ich kenne euch nicht, woher ihr seid’. Dann werdet ihr anfangen, zu sagen: ‘Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt’. Und er wird sagen: ‘Ich sage euch, ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Weicht von mir, alle ihr Übeltäter!’

Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, euch aber draußen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tisch liegen im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und es sind Erste, die Letzte sein werden.”

 

In derselben Stunde kamen einige Pharisäer herbei und sagten zu ihm: “Geh hinaus und zieh fort! Denn Herodes will dich töten.” Und er sprach zu ihnen:

“Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten werde ich vollendet. Doch ich muss heute und morgen und am folgenden wandern; denn es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.” (Lk 13, 22-33)

 

Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, zu essen, dass sie auf ihn lauerten. Und siehe, ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm. Und Jesus begann und sprach zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern und sagte:

“Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?”

Sie aber schwiegen. Und er fasste ihn an und heilte ihn und entließ ihn. Und er sprach zu ihnen:

“Wer unter euch, dessen Sohn oder Ochse in einen Brunnen fällt, zieht ihn nicht sogleich heraus am Tag des Sabbats?”

Und sie konnten ihm darauf nicht antworten.

Er sprach aber zu den Eingeladenen ein Gleichnis, als er bemerkte, wie sie die ersten Plätze wählten, und sagte zu ihnen:

“Wenn du von jemandem zur Hochzeit eingeladen wirst, so lege dich nicht auf den ersten Platz, damit nicht etwa ein Geehrterer als du von ihm eingeladen sei und der, welcher dich und ihn eingeladen hat, komme und zu dir spreche: ‘Mach diesem Platz!’ Und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und lege dich auf den letzten Platz, damit, wenn der, welcher dich eingeladen hat, kommt, er zu dir spricht: ‘Freund, rücke höher hinauf!’ Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch liegen. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.”

Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte:

“Wenn du ein Mittag- oder ein Abendessen machst, so lade nicht deine Freunde ein, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wieder einladen und dir Vergeltung zuteil werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme Krüppel, Lahme, Blinde ein! Und glückselig wirst du sein, weil sie nichts haben, um dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.”

Als aber einer von denen, die mit zu Tisch lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: “Glückselig, wer essen wird im Reich Gottes!” (Lk 14, 1-15)

 

Und Jesus begann und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

"Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der seinem Sohn Hochzeit bereitete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: ‘Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!’. Sie aber kümmerten sich nicht und gingen weg, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel.” (Mt 22, 3-5)

“Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: ‘Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt’. Und ein anderer sprach: ‘Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu erproben; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt’.

Und ein anderer sprach: ‘Ich habe eine Frau geheiratet, und darum kann ich nicht kommen’.” (Lk 14, 18-20)

“Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie.” (Mt 22, 6)

“Und der Knecht kam herbei und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: ‘Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und bringe die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen hier herein!’(Lk 14, 21)

“Der König aber wurde zornig und sandte seine Truppen aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: ‘Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Eingeladenen waren nicht würdig’.”(Mt 22, 7-8)

“Und der Knecht sprach: ‘Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum.’

Und der Herr sprach zu dem Knecht: ‘Geh hinaus auf die Wege und Zäune und nötige hereinzukommen, dass mein Haus voll werde! Denn ich sage euch, dass nicht einer jener Männer, die eingeladen waren, mein Gastmahl schmecken wird’.”(Lk 14, 22-24)

“‘So geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit ein’.

Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse wie Gute. Und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen.

Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: ‘Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: ‘Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis ’: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.” (Mt 22, 9-14)

 

Es gingen aber große Volksmengen mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen:

“Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher hin und berechnet die Kosten, ob er zur Ausführung habe? Damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: ‘Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden’.

Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht vorher hin und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit zehntausend entgegenzutreten, der gegen ihn mit zwanzigtausend anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.

So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.” (Lk 14, 25-33) 

 

Es nahten sich aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören, und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: “Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen.” Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:

“Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: ‘Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war’. Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben.

Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: ‘Freut euch mit mir! Denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte’. So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.”

 

Er sprach aber:

“Ein Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: ‘Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt!’ Und er teilte ihnen die Habe. Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er verschwenderisch lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Schweine fraßen; und niemand gab ihm.

Als er aber zu sich kam, sprach er: ‘Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen! Mach mich wie einen deiner Tagelöhner!’ Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihn um seinen Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: ‘Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen’. Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: ‘Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden’. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld; und als er kam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Reigen. Und er rief einen der Diener herbei und erkundigte sich, was das sei. Der aber sprach zu ihm: ‘Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat’. Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und redete ihm zu. Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: ‘Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre; da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren durchgebracht hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet’. Er aber sprach zu ihm: ‘Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. Aber man musste fröhlich sein und sich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden’.”

 

Er sprach aber auch zu den Jüngern:

“Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn und sprach zu ihm: ‘Was ist es, das ich von dir höre? Lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab! Denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können’. Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: ‘Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Graben kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun werde, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen’.

Und er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: ‘Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?” Und er sprach zu ihm: ‘Hundert Bat Öl’.  Und er sprach zu ihm: ‘Nimm deinen Schuldbrief und setze dich schnell hin und schreibe fünfzig!’ Danach sprach er zu einem anderen: ‘Du aber, wieviel bist du schuldig?’ Der aber sprach: ‘Hundert Kor Weizen’. Und er spricht zu ihm: ‘Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig’.

Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Zelte!

Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und wenn ihr mit dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eure geben? Kein Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten.  Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.”

Dies alles hörten aber auch die Pharisäer, die geldliebend waren, und sie verhöhnten ihn. Und er sprach zu ihnen:

Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen; denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Greuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten bis auf Johannes; von da an wird die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass ein Strichlein des Gesetzes wegfalle. Jeder, der seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Mann Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.”

 

“Es war aber ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.

Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief und sprach: ‘Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle! Denn ich leide Pein in dieser Flamme’. Abraham aber sprach: ‘Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen’. Er sprach aber: ‘Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest, denn ich habe fünf Brüder, dass er ihnen eindringlich Zeugnis ablege, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen!’ Abraham aber spricht: ‘Sie haben Mose und die Propheten. Mögen sie die hören!’ Er aber sprach: ‘Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun’. Er sprach aber zu ihm: ‘Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht’.” (Lk 15,1 - 16,31)  

 

Er sprach aber zu seinen Jüngern:

“Es ist unmöglich, dass nicht Verführungen kommen. Wehe aber dem, durch den sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen Anlass zur Sünde gäbe!

Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm! Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: ‘Ich bereue es’, so sollst du ihm vergeben.”

Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: “Mehre uns den Glauben!” Der Herr aber sprach:

“Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: ‘Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer!’ Und er würde euch gehorchen.

Wer aber von euch, der einen Sklaven hat, der pflügt oder hütet, wird zu ihm, wenn er vom Feld hereinkommt, sagen: ‘Komm und leg dich sogleich zu Tisch’? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: ‘Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken’? Dankt er etwa dem Sklaven, dass er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: ‘Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren’.” (Lk 17, 1-10)

 

Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er mitten durch Samaria und Galiläa ging. Und als er in ein Dorf einzog, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von fern standen. Und sie erhoben ihre Stimmen und sprachen: “Jesus, Meister, erbarme dich unser!” Und als er sah, sprach er zu ihnen:

“Geht hin und zeigt euch den Priestern!”

Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, dass er geheilt war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach:

“Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die Neun? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling?”

Und er sprach zu ihm:

“Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.” (Lk 17, 11-19)

 

Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten, und sprach:

“Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: ‘Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher!’ Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: ‘Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende komme und mir ins Gesicht fahre.’”

Der Herr aber sprach:

“Hört, was der ungerechte Richter sagt! Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?”

 

Er sprach aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis:

“Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: ‘Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe.’

Der Zöllner aber stand weit ab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: ‘Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!’

Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.” (Lk 18, 1-14)

 

Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazoräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: “Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!” Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: “Sohn Davids, erbarme dich meiner!” Jesus aber blieb stehen und befahl, dass er zu ihm gebracht werde. Als er sich aber näherte, fragte er ihn:

“Was willst du, dass ich dir tun soll?”

Er aber sprach: “Herr, dass ich sehend werde!” Und Jesus sprach zu ihm:

“Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt.”

Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott lob. (Lk 18, 35-43)

 

Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, ein Mann, mit Namen Zachäus genannt, und der war ein Oberzöllner und war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei; und er konnte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sehe; denn er sollte dort durchkommen.

Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm:

“Zachhäus, steig eilends herab! Denn heute muss ich in deinem Haus bleiben.”

Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden. Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: “Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Mann zu herbergen.” Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: “Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach.” Jesus aber sprach zu ihm:

“Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.” (Lk 19, 1-10)

 

                                      -----

 

Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger allein zu sich und sprach auf dem Weg zu ihnen:

“Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen; und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferweckt werden.” (Mt 20, 17)

 

Dann trat die Mutter des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und wollte etwas von ihm erbitten. Er aber sprach zu ihr:

“Was willst du?”

Sie sagt zu ihm: “Bestimme, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem Reich!” Jesus aber antwortete und sprach:

“Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?”

Sie sagen zu ihm: “Wir können es.” Er spricht zu ihnen:

“Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern denen es von meinem Vater bereitet ist.”

Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie heran und sprach:

“Ihr wisst, dass die Regenten der Nationen sie beherrschen und die Großen Gewalt gegen sie üben. Unter euch wird es nicht so sein; sondern wenn jemand unter euch groß werden will, wird er euer Diener sein, und wenn jemand unter euch der Erste sein will, wird er euer Sklave sein; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.” (Mt 20, 18-28)

 

Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen:

“Geht hin in das Dorf, das euch gegenüber liegt; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden, und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: ‘Der Herr braucht sie’, und sogleich wird er sie senden”.

Dies aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht:

“Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend, und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.”

Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen, brachten sie die Eselin und das Fohlen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf dem Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. (Mt 21, 1-8)

Und als er sich schon den Abhang des Ölbergs näherte, fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, und sie sagten: ‘Gepriesen der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe!” Und einige Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: “Lehrer, weise deine Jünger zurecht!” Und er antwortete und sprach zu ihnen:

“Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.”

Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach:

“Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten, und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen, und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.” (Lk 19, 37-44)

Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: “Wer ist dieser?” Die Volksmengen aber sagten: “Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa. (Mt 21, 10-11)

Und er zog in Jerusalem ein, in den Tempel. Und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen nach Betanien hinaus. (Mk 11, 11)

 

Des Morgens früh aber, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum an dem Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm:

"Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit!"

Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: "Wie ist der Feigenbaum sogleich verdorrt?" (Mt 21, 18-20)

Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen:

“Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!’ und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden. Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.

Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe.” (Mk 11, 20-25)

 

Und als er in den Tempel kam, traten, als er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: “In welcher Vollmacht tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?” Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Auch ich will euch ein Wort fragen, und wenn ihr es mir sagt, so werde auch ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue. Woher war die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen?”

Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: “Wenn wir sagen: ‘vom Himmel’, so wird er zu uns sagen: ‘Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?’ Wenn wir aber sagen ‘von Menschen’, so haben wir die Volksmenge zu fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.” Und sie antworteten Jesus und sprachen: “Wir wissen es nicht.” Da sagte er zu ihnen:

“So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue.” (Mt 21, 23-27)

 

Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: ‘Hosanna dem Sohn Davids!’ wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: “Hörst du, was diese sagen?” Jesus aber sprach zu ihnen:

“Ja, habt ihr nie gelesen: ‘Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet’?” (Mt 21, 12-16)

 

“Was meint ihr aber? Ein Mensch hatte zwei Söhne, und er trat hin zu dem ersten und sprach: ‘Mein Sohn, geh heute hin, arbeite im Weinberg!’ Der aber antwortete und sprach: ‘Ich will nicht.’ Danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: ‘Ich, Herr’; und er ging nicht. Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan?”

Sie sagen: “Der erste.” Jesus spricht zu ihnen:

“Wahrlich, ich sage euch, dass die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch im Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es saht, gereute es auch danach nicht, so dass ihr ihm geglaubt hättet.”

 

“Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun darum setzte und eine Kelter darin grub und einen Turm baute; und er verpachtete ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. Als aber die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu empfangen. Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten ihnen ebenso. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: ‘Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen!’ Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: ‘Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen!’ Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Weingärtnern tun?”

Sie sagen zu ihm: “Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit.” Jesus spricht zu ihnen:

“Habt ihr nie in den Schriften gelesen: ‘Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen’? Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die seine Früchte bringen wird. Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen.” (Mt 21, 28-44)

 

Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn bei einem Ausspruch fangen konnten. Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen: “Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst, denn du siehst nicht auf die Person der Menschen. Sage uns nun, was denkst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht?” Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er:

“Was versucht ihr mich, Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze!”

Sie aber überreichten ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen:

“Wessen Bild und Aufschrift ist das?”

Sie sagen zu ihm: “Des Kaisers.” Da spricht er zu ihnen:

“Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist.” (Mt 22, 17-21)

 

An jenem Tag kamen Sadduzäer zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: “Lehrer, Mose hat gesagt: Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, so soll sein Bruder seine Frau heiraten und soll seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken. Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommenschaft hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. Ebenso auch der zweite und der dritte, bis auf den siebten. Zuletzt aber von allen starb die Frau. Wessen Frau von den sieben wird sie nun in der Auferstehung sein? Denn alle hatten sie.” Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel. (Mt 22, 23-30)

Und Jesus sprach zu ihnen:

“Die Söhne dieser Welt heiraten und werden verheiratet; die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. (Lk 20, 34-36)

Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: ‘Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs ’? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden.”

Und als die Volksmengen es hörten, erstaunten sie über seine Lehre. (Mt 22, 31-33)

 

Als aber die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: “Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz?” (Mt 22, 34-36)

Jesus antwortete ihm:

“Das erste ist: ‘Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!’  (Mk 12, 29-30)

Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich:

‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’ An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.” (Mt 22, 38-40)

Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: “Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer." Und als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm:

“Du bist nicht fern vom Reich Gottes.”

Und es wagte niemand mehr, ihn zu befragen. (Mk 12, 32-34)

 

Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte Jesus sie und sagte:

“Was haltet ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?”

Sie sagen zu ihm: “Davids.” Er spricht zu ihnen:

“Wie nennt David ihn denn im Geist Herr, indem er sagt: ‘Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße’? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn?”

Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von dem Tag an, ihn weiter zu befragen. (Mt 22, 41-46)

 

Und er setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und sah, wie die Volksmenge Geld in den Schatzkasten einlegte; und viele Reiche legten viel ein. Und eine arme Witwe kam und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Pfennig. Und er rief seine Jünger herbei und sprach zu ihnen:

“Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt.” (Mk 12, 41-44)

 

Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern und sprach:

“Auf Moses Lehrstuhl haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt. Alles nun, was sie euch sagen, tut und haltet; aber handelt nicht nach ihren Werken! Denn sie sagen es und tun es nicht. Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.

Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten groß. Sie lieben aber den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi genannt zu werden. Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen! Denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der im Himmel. Lasst euch auch nicht Meister nennen, denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.” (Mt 23, 1-12)

Und er sprach in seiner Lehre:

“Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüßungen auf den Märkten und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; die die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten! Sie werden ein schweres Gericht empfangen.” (Mk 12, 38-40)

 

“Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschließt das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr nicht hineingehen.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr durchzieht das Meer und das trockene, um einen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr.

Wehe euch, ihr blinden Führer! Die ihr sagt: ‘Wenn jemand bei dem Tempel schwören wird, ist das nichts; wenn aber jemand bei dem Gold des Tempels schwören wird, ist er gebunden.’ Narren und Blinde! Was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: ‘Wenn jemand bei dem Altar schwören wird, ist das nichts; wenn aber jemand bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, so ist er gebunden.' Blinde! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei ihm und bei allem, was auf ihm ist. Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei ihm und bei dem, der ihn bewohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Thron Gottes und bei dem der darauf sitzt.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Recht und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt!

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt das äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voller Raub und Unenthaltsamkeit. Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Inwendige des Bechers, damit auch sein Auswendiges rein werde.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinheit sind. So scheint auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr baut die Gräber der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten und sagt: ‘Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir uns nicht an dem Blut der Propheten schuldig gemacht haben.’ So gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben. Und ihr, macht das Maß eurer Väter voll! Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?

Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen.”

 

“Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: ‘Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn!’ (Mt 23, 13-39)

 

Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel weg; und seine Jünger traten zu, um ihn auf die Gebäude des Tempels aufmerksam zu machen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.”

Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: “Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?” Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

“Seht zu, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ‘Ich bin der Christus!’ Und sie werden viele verführen.

Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht! Denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.

Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen. Und dann werden viele verleitet werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.

Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! - dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat! Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

Wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Siehe, hier ist der Christus ‘, oder ‘dort!’ so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: ‘Siehe, er ist in der Wüste!’ so geht nicht hinaus! ‘Siehe, in den Kammern!’ so glaubt es nicht! Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Wo das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln.“

 

„Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.“

 

„Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervor treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, dass es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen.

Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein. Aber wie die Tage Noahs, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Dann werden zwei auf dem Feld sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen. Wacht also! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er wohl gewacht und nicht zugelassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.“

 

„Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: ‘Mein Herr lässt auf sich warten’, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Betrunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm seinen Teil festsetzen bei den Heuchlern: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“

 

„Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und hinausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren töricht und fünf klug. Denn die Törichten nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Als aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: ‘Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen!’ Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: ‘Gebt uns von eurem Öl! Denn unsere Lampen erloschen.’ Die Klugen aber antworteten und sagten: ‘Nein, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche! Geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst!’ Als sie aber hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: ‘Herr, Herr, öffne uns!’ Er aber antwortete und sprach: ‘Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.’

So wacht nun! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

Denn wie einem Menschen, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit, und reiste außer Landes.

Sogleich aber ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, hin und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente. So auch, der die zwei, auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. Und es trat herbei, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: ‘Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich dazugewonnen.’ Sein Herr sprach zu ihm: ‘Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.’ Es trat aber auch herbei, der die zwei Talente, und sprach: ‘Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich dazu gewonnen.’ Sein Herr sprach zu ihm: ‘Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.’ Es trat aber auch herbei, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: ‘Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.’ Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: ‘Böser und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmt ihm nun das Talent weg, und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn jedem, der hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis’ ; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“

 

„Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‘Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.’

Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: ‘Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?’ Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: ‘Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.’

Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: ‘Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.’ Dann werden auch sie antworten und sagen: ‘Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?’ Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‘Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan.’

Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.” (Mt 24,1 - 25,46)

 

“Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wusste und sich nicht bereitet, noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen geschlagen werden; wer ihn aber nicht wusste, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern.” (Lk 12, 47-48)

 

Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: “Wann kommt das Reich Gottes?” antwortete er ihnen und sprach:

“Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte, auch wird man nicht sagen: ‘Siehe hier!’ Oder: ‘Siehe dort!’ Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.” (Lk 17, 20-21)

 

                                      -----

 

Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus aus den Toten auferweckt hatte. (Joh 12, 1)

Als aber Jesus in Betanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam eine Frau zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarem Salböl hatte, und goss es aus auf Haupt, als er zu Tisch lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: “Wozu diese Verschwendung? Denn dies hätte teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.” Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen:

“Was macht ihr der Frau Mühe? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn als sie dieses Salböl über meinen Leib goss, tat sie es zu meinem Begräbnis.

Wahrlich, ich sage euch: Wo dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis.” (Mt 26, 6-13)

 

Und es geschah, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:

“Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden.” (Mt 26, 1-2)

 

                                        °

 

Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufkamen, um auf dem Fest anzubeten. Diese nun kamen zu Philippus von Betsaida in Galiläa und baten ihn und sagten: “Herr, wir möchten Jesus sehen.” Philippus kommt und sagt es Andreas, es kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen und spricht:

“Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich. wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren.

Jetzt ist meine Seele bestürzt. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! “

Da kam eine Stimme aus dem Himmel:

“Ich habe verherrlicht und werde auch wieder verherrlichen.”

Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: “Ein Engel hat mit ihm geredet.” Jesus antwortete und sprach:

“Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.”

Dies aber sagte er, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte. Die Volksmenge antwortete ihm nun: “Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?” Da sprach Jesus zu ihnen:

“Noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch. Wandelt, während ihr das Licht habt, damit nicht Finsternis euch ergreife! Und wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Während ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet!”

Dies redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.

 

Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, damit das Wort des Jesaja erfüllt würde, das er sprach: “Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn offenbart worden?”

Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wieder gesagt hat: “Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, dass sie nicht mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.”

Dies sprach Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.

Dennoch aber glaubten aber auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Pharisäer bekannten sie nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden; denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott.

 

Jesus aber rief und sprach:

“Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; und wenn jemand meine Worte hört und nicht befolgt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt errette.

Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.” (Joh 12, 20-50)

 

Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Er kommt nun zu Simon Petrus; der spricht zu ihm: “Herr, du wäscht meine Füße?” Jesus antwortete und sprach zu ihm:

“Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen.”

Petrus spricht zu ihm: “Du sollst nie und nimmer meine Füße waschen!” Jesus antwortete ihm:

“Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir.”

Simon Petrus spricht zu ihm: “Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!” Jesus spricht zu ihm:

“Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle.”

Denn er kannte den, der ihn überlieferte, darum sagte er: ‘Ihr seid nicht alle rein’. Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen:

“Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!

 

Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich erwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt würde: ‘Der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen mich aufgehoben’. Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.” (Joh 13, 5-20)