Und nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach:

“Tut Buße und glaubt an das Evangelium!” (Mk 1, 14-15)

Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen:

“Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen!” (Mt 4, 17)

 

Und es folgten ihm große Volksmengen von Galiläa und dem Zehnstädtegebiet

und Jerusalem und Judäa und von Jenseits des Jordan.

Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

 

“Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Glückselig, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit  widerfahren. Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren."

 

"Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinaus geworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen."

 

"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ‘Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein’. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: ‘Raka!’ [etwa ‘Dummkopf’ (Anm.)] dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: ‘Du Narr!’ [etwa ‘Verrückter’, oder ‘Gottloser’ (Anm.)] der Hölle des Feuers verfallen sein wird. Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar!

Komm deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist! Damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast."

 

"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‘Du sollst nicht ehebrechen’. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch begangen hat mit ihr in seinem Herzen.

Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

Es ist aber gesagt: ‘Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief’. Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, dass mit ihr Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch."

 

"Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ‘Du sollst nicht falsch schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen’. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht! Weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt; noch sollst du bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß oder schwarz machen. Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen."

 

"Ihr habt gehört dass gesagt ist: ‘Auge um Auge, Zahn um Zahn’. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar; und dem der mit dir vor Gericht gehen und dein Mantel nehmen will, dem lass auch das Untergewand! Und wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei! Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will!"

 

"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen’. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist."

 

"Habt acht auf eure Gerechtigkeit, dass ihr nicht vor den Menschen übt, um von ihnen gesehen zu werden! Sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut; damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten."

 

"Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.

Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden. Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun so:

 

‘Unser Vater, der in den Himmeln, geheiligt  werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!

Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen!’"

 

"Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben; wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehen auch nicht vergeben."

 

"Wenn ihr aber fastet, so seht nicht düster aus wie die Heuchler! Denn sie verstellen ihre Gesichter, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten."

 

"Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein."

 

"Die Lampe des Leibes ist das Auge, wenn nun dein Auge klar ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wir groß die Finsternis!"

 

"Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?

Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder sähen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen?

Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass selbst nicht Salomo in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, nicht viel mehr euch, ihr Kleingläubigen?

So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: ‘Was sollen wir essen?’ Oder: ‘Was sollen wir trinken?’ Oder: ‘Was sollen wir anziehen?’ Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.

So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug."

 

"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: ‘Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen’; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen."

 

"Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie diese nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen!"

 

"Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bittet, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel  mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!"  

 

"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden."

 

"Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Nicht jeder, der zu mir sagt: ‘Herr, Herr!’ wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.

Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‘Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?’ Und dann werde ich ihnen bekennen: ‘Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!’"

 

"Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus, und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.

Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.” (Mt 4,25 - 7,27)

 

Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach:

“Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und eure Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten.

Aber wehe euch Reichen! Denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch, die ihr voll seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden, denn ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten."

 

"Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen! Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht!

Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück!

Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso!

Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das gleiche wieder empfangen.

Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen."

 

"Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.” (Lk 6, 20-38)

 

                                        °

 

Als er aber von dem Berg herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam heran und warf sich vor ihm nieder und sprach: “Herr, wenn du willst kannst du mich reinigen.”

Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach:

“Ich will. Sei gereinigt!”

Und Jesus spricht zu ihm:

“Siehe, sage es niemandem; sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und bring die Gabe dar, die Mose angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis!” (Mt 8, 1-4)

 

Als er aber nach Kapernaum hineinkam, trat ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: “Herr, mein Diener liegt zu Hause gelähmt und wird schrecklich gequält.” Und Jesus spricht zu ihm:

“Ich will kommen und ihn heilen.”

Der Hauptmann aber antwortete und sprach: “Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst; aber sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch unter Befehlsgewalt und habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: ‘Geh hin!’ und er geht; und zu einem anderen: ‘Komm!’ und er kommt; und zu meinem Knecht: ‘Tu dies!’ und er tut`s.”

Als aber Jesus es hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten:

“Wahrlich, ich sage euch, bei keinem in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.

Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel, aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.”

Und Jesus sprach zu dem Hauptmann:

“Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast!”

Und der Diener wurde gesund in jener Stunde. (Mt 8, 5-13)

 

Als aber Jesus eine Volksmenge um sich sah, befahl er, an das jenseitige Ufer wegzufahren. Und ein Schriftgelehrter kam heran und sprach zu ihm: “Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. Und Jesus spricht zu ihm:

“Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.”

Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: “Herr, erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben.” (Mt 8, 18-21)

Jesus aber sprach zu ihm:

“Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!”

Es sprach aber auch ein anderer: "Ich will dir nachfolgen, Herr; vorher aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind." Jesus aber sprach zu ihm:

"Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes." (Lk 9, 60-62)

 

                                        °

 

Und siehe, es erhob sich ein heftiger Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und sie traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: “Herr, rette, wir kommen um!” Und er spricht zu ihnen:

“Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige?”

Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es entstand eine große Stille. Die Menschen aber wunderten sich und sagten: “Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?” (Mt 8,24-27)

 

Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gadarener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen; sehr bösartig, so dass niemand auf jenem Weg vorbeigehen konnte. Und siehe, sie schrien und sagten: “Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?” (Mt 8, 28-29)

Denn er sagte zu ihm:

“Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen!”

Und er fragte ihn:

“Was ist dein Name?”

Und er spricht zu ihm: “Legion ist mein Name, denn wir sind viele.” Und er bat ihn sehr, dass er sie nicht aus der Gegend fortschicke. (Mk 5, 8-10)

Es weidete aber fern von ihnen eine Herde von vielen Schweinen. Die Dämonen aber baten ihn und sprachen: “Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine!” Und er sprach zu ihnen:

“Geht hin!”

Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie kamen um in dem Gewässer. Die Hüter aber flohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesus entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie, dass er aus ihrem Gebiet weggehen möchte. (Mt 8, 30-34)

Und als er in das Boot stieg, bat ihn der, der besessen gewesen war, dass er bei ihm sein dürfe. Und er gestattete es ihm nicht, sondern spricht zu ihm:

“Geh in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan und sich deiner erbarmt hat.” (Mk 5, 18-19)

 

Und er stieg in ein Boot, setzte über und kam in seine eigene Stadt. Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten:

“Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben.”

Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: “Dieser lästert.” Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er:

“Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter zu sagen: ‘Deine Sünden sind vergeben’, oder zu sagen: ‘Steh auf und geh umher’? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben...”

Dann sagt er zu dem Gelähmten:

“Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus!”

Und er stand auf und ging in sein Haus. (Mt 9,2-7)

 

Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen mit Namen Matthäus am Zollhaus sitzen, und er spricht zu ihm:

“Folge mir nach!”

Und er stand auf und folgte ihm nach.

Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch lag, und siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: “Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern?” Als aber er es hörte, sprach er:

“Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das ist: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer’.

Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.” (Mt 9, 9-13)

 

Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: “Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht?” Und Jesus sprach zu ihnen:

“Können etwa die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten.

Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Gewand; denn das Eingesetzte reißt von dem Gewand ab, und der Riss wird schlimmer.

Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, und beide bleiben zusammen erhalten.” (Mt 9, 14-17)

Und niemand will, wenn er alten getrunken hat, neuen, denn er spricht: ‘Der alte ist milde’.” (Lk 5, 39)

 

Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: “Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben. Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger.

Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war trat von hinten heran und rührte die Quaste seines Gewandes an; denn sie sprach bei sich selbst: “Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt werden.” (Mt 9, 18-21)

Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war. Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach:

“Wer hat mein Gewand angerührt?”

Und seine Jünger sagten zu ihm: “Du siehst, dass die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: ‘Wer hat mich angerührt?’” Und er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte. Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, da sie wusste, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr:

“Tochter, dein Glaube hat dich geheilt. Geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!” (Mk 5, 29-34)

Während er noch redete, kommen sie von des Synagogenvorstehers und sagen: “Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Lehrer noch?” Jesus aber überhörte das Wort, das geredet wurde, und spricht zu dem Synagogenvorsteher:

“Fürchte dich nicht; glaube nur!”

Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende. Und er geht hinein und sagt zu ihnen:

“Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.”

Und sie lachten ihn aus. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die, die bei ihm waren, mit und geht hinein, wo das Kind war. Und er ergriff die Hand des Kindes und spricht zu ihm:

“Talita kum!”

Das ist übersetzt: “Mädchen, ich sage dir, steh auf!” Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten sogleich mit großem Erstaunen. Und er gebot ihnen dringend, dass niemand dies erfahren solle, und er sagte, man solle ihr zu essen geben. (Mk 5, 35-43)

 

Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: “Erbarme dich unser, Sohn Davids!” Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen:

“Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?”

 Sie sagen zu ihm: “Ja, Herr.” Dann rührte er ihre Augen an und sprach:

“Euch geschehe nach eurem Glauben!”

Und ihre Augen wurden geöffnet; und Jesus bedrohte sie und sprach:

“Seht zu, niemand erfahre es!”

Sie aber gingen hinaus und machten ihn bekannt in jener ganzen Gegend. (Mt 9,27-31)

 

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Und es geschah bald darauf, dass er in eine Stadt ging, genannt Nain, und seine Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm. Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr:

“Weine nicht!”

Und er trat hinzu und rührte die Bare an, die Träger aber standen still; und er sprach:

“Jüngling, ich sage dir, steh auf!”

Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: "Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht." Und diese Rede über ihn ging hinaus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Lk 7, 12-17)

 

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Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.

Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern:

“Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte!”

Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.

Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese:

der erste Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder; und Jakobus, der des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der des Alphäus, und Thaddäus; Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte. (Mt 9,35 - 10,4)

 

Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger und ließ ihm sagen: “Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?” Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

“Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde werden sehend, und Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt. Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgern wird!”

 

Als die aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes:

“Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen bekleidet? Siehe, die weiche tragen, sind in den Häusern der Könige. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: ‘Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird’.

Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er.

Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll. Wer Ohren hat, der höre!

Mit wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und den anderen zurufen und sagen: ‘Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt’.

Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: ‘Er hat einen Dämon’. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und sie sagen: ‘Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder’; - und die Weisheit ist gerechtfertigt worden aus ihren Werken.” (Mt 11,2-19)

 

Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:

“Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch.

Und du, Kapernaum, du werdest etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.” (Mt 11,20-24)

 

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Es bat ihn aber einer der Pharisäer, dass er mit ihm essen möge; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch.

Und siehe, eine Frau in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Tisch lag, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salböl, trat von hinten an seine Füße heran, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes. Küsste sie seine Füße und salbte sie mit dem Salböl.

Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst und sagte: “Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.” Und Jesus antwortete und sprach zu ihm:

“Simon, ich habe dir etwas zu sagen.”

Er aber sagt: ” Lehrer, sprich!” -

“Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht zahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen wird ihn am meisten lieben?”

Simon aber antwortete und sprach: “Ich nehme an, dem er das meiste geschenkt hat.” Er aber sprach zu ihm:

“Du hast recht geurteilt.”

Und sich zu der Frau wendend, sprach er zu Simon:

“Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat mit Salböl meine Füße gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.”

Er aber sprach zu ihr:

“Deine Sünden sind vergeben.”

Und die, die mit zu Tisch lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: “Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?” Er sprach aber zu der Frau:

“Dein Glaube hat dich gerettet. Geh hin in Frieden!” (Lk 7, 36-50)

 

Und es geschah danach, dass er nacheinander Städte und Dörfer durchzog, indem er predigte und die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf mit ihm und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuza, des Verwalters Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen mit ihrer Habe dienten. (Lk 8, 1-3)

 

Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. Und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. (Lk 9, 1-2)

 

Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach:

“Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der Samariter; geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: ‘Das Reich der Himmel ist nahe gekommen’.

Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!

Verschafft euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg, noch zwei Unterkleider, noch Sandalen, noch einen Stab! Denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert.

Wenn ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf einkehrt, so forscht, wer darin würdig ist; und dort bleibt, bis ihr weggeht! Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es! Und wenn nun das Haus würdig ist, so komme euer Friede darauf; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. Und wenn jemand euch nicht aufnehmen noch eure Worte hören wird - geht hinaus aus jenem Haus oder jener Stadt, und schüttelt den Staub von euren Füßen! Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Land von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als jener Stadt."

 

"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch an Gerichte überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet.

Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zu Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.

Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere! Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. 

Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Es ist dem Jünger genug, dass er werde wie sein Lehrer und der Sklave wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, was nicht erkannt werden wird.

Was ich euch sage in der Finsternis, redet im Licht, und was ihr ins Ohr hört, ruft aus auf den Dächern! Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle!

Werden nicht zwei Sperlinge für ein paar Pfennige verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge.

Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.

Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde seine eigenen Hausgenossen. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden."

 

"Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wenn jemand einem dieser Geringen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren. “ (Mt 9,35 - 10,42)

 

“Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.” (Lk 10, 16)

 

“Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht erkannt werden wird; deswegen wird alles, was ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, im Licht gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden.

Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen! Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet!

Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Pfennig verkauft? Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr als viele Sperlinge.

Ich sage euch aber: Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden.

Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt! Denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt.” (Lk 12, 2-12)

“Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es wäre schon angezündet! Ich habe aber eine Taufe, womit ich getauft werden muss, und wie bin ich bedrängt, bis sie vollbracht ist!

Denkt ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung. Denn es werden von nun an fünf in einem Haus entzweit sein; drei mit zweien und zwei mit dreien; es werden entzweit sein Vater mit Sohn und Sohn mit Vater, Mutter mit der Tochter und Tochter mit der Mutter, Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und Schwiegertochter mit der Schwiegermutter.” (Lk 12, 49-53)

 

Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. (Mt 11, 1)

Sie gingen aber hinaus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie die gute Botschaft verkündigten und überall heilten. (Lk 9, 6)